Union Investment gegen die Wahl des neuen Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank

Die Fondsgesellschaft Union Investment will sich auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank gegen die Wahl von Alexander Wynaendts als Nachfolger von Aufsichtsratschef Paul Achleitner aussprechen.

„Wir werden gegen die Wahl von Alexander Wynaendts stimmen. Der Grund dafür ist Ämterhäufung, er hat aus unserer Sicht zu viele Mandate“, sagte Fondsmanagerin Alexandra Annecke im Interview mit dem Handelsblatt.

Der langjährige Chef des niederländischen Versicherers Aegon hat Aufsichtsmandate bei der Fluggesellschaft Air France KLM und bei Uber Technologies. Außerdem leitet er das Kontrollgremium der Familienholding Puissance Holding. Daneben hält er ein Beratungsmandat bei Salesforce.com. Stimmrechtsberater wie ISS und Glass Lewis hatten sich an der Zahl der Mandate nicht gestört, wohl aber der kleinere Stimmrechtsberater Ivox.

Die Deutsche Bank weist die Bedenken zurück. „Das Zeitbudget der vorgeschlagenen Kandidaten war selbstverständlich ein zentraler Bestandteil des Nominierungsprozesses“, sagte ein Sprecher. Der Aufsichtsrat sei überzeugt, dass Wynaendt ebenso wie der ebenfalls zur Wahl stehende Kandidat Yngve Slyngstad „den zu erwartenden Zeitaufwand für die Aufsichtsratstätigkeit aufbringen können“.

Union Investment beharrt auf seiner Ablehnung. „Das Thema Ämterhäufung ist aus unserer Sicht entscheidend. Der Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Bank erfordert besonders hohen Einsatz“, sagte Annecke. „Wir reden hier von der Deutschen Bank, die noch längst nicht auf Autopilot läuft.“

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