Um die Greenwashing-Vorwürfe einer ehemaligen Top-Managerin zu entkräften, holt sich die DWS prominente Verstärkung in den USA. Nachdem die Fondstochter der Deutschen Bank die renommierte Anwaltskanzlei Sullivan Cromwell engagiert hat, ist nun bekannt, wer genau sich um den Fall kümmern wird.
Nach Handelsblatt-Informationen handelt es sich unter anderem um die Partnerin Karen Seymour. Sie soll vor allem die Kommunikation mit der US-Börsenaufsicht SEC leiten. Seymour kennt sich in der Finanzwelt bestens aus. Sie war noch bis März Chefjustiziarin von Goldman Sachs. Dort hat sie unter anderem die Einigung im Korruptionsfall rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB betreut und eine wichtige Einigung mit den US-Behörden erzielt. Sullivan Cromwell gehört zu den Top-Kanzleien der USA, die immer wieder prominente Experten zu sich locken. Der frühere Chef der SEC, Jay Clayton, war vor seiner Zeit bei der Börsenaufsicht dort Partner und kehrte nun als Berater zurück.
Seymour kommt nach zwei Stationen bei der US-Staatsanwaltschaft und der Zeit bei Goldman bereits zum dritten Mal zu Sullivan Cromwell zurück. Weder die Kanzlei noch die DWS wollten sich zu der Personalie äußern.
Die frühere Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler hatte ihrem ehemaligen Arbeitgeber Greenwashing vorgeworfen. Sie musste das Unternehmen im März überraschend verlassen und machte ihre Vorwürfe im August im „Wall Street Journal“ öffentlich. Daraufhin interessierten sich die SEC, das US-Justizministerium und die deutsche Finanzaufsicht Bafin für den Fall. Die DWS hatte Fixlers Vorwürfe stets zurückgewiesen.