Commerzbank-Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk ist offen dafür, 2023 erneut als Chefkontrolleur von Deutschlands zweitgrößter Privatbank zu kandidieren.
„Ich bin grundsätzlich bereit, meine Arbeit fortzusetzen, wenn meine Gesundheit dies ermöglicht und wenn ich das Gefühl habe, gebraucht zu werden und etwas bewegen zu können“, sagte Gottschalk dem Handelsblatt. Entscheidend seien für ihn darüber hinaus Vertrauen und Wertschätzung. „Beides muss ich von den Arbeitnehmervertretern, den Anteilseignern und der Bankenaufsicht spüren. Im Moment ist das so.“
Gottschalk steht seit April 2021 an der Spitze des Commerzbank-Aufsichtsrats. Zur Frage, ob das Institut unabhängig bleiben kann oder früher oder später von einer anderen Großbank geschluckt wird, hat der 70-Jährige eine klare Meinung. „Ich werde alles tun, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Commerzbank in Deutschland als eine von zwei großen Geschäftsbanken weiter eigenständig operieren kann.“
Im Commerzbank-Vorstand zeichnet sich derweil ein weiterer Abgang ab. Risikochef Marcus Chromik hat Finanzkreisen zufolge intern mehrmals erklärt, dass er nach zwei Amtsperioden ab 2024 eigentlich noch mal etwas Neues machen möchte. Gottschalk sagte, er wolle bis Sommer 2022 zunächst eine Nachfolgerin für Personalvorständin Sabine Schmittroth finden, die Ende des Jahres ausscheidet. „Anschließend werde ich mit Herrn Chromik sprechen. Ich schätze ihn sehr und würde mich freuen, wenn er der Bank über 2023 hinaus verbunden bleibt.